Preisträger 2022

Michelle-Marie Nicklis, Sopran

Die Sopranistin Michelle-Marie Nicklis wurde 1996 in Bad Dürkheim geboren. Nach jahrelangem Gesangsunterricht bei Anna Renate Auclair, Begabtenförderungen des Förderkreises der Städtischen Musikschule Bad Dürkheim und dem Netzwerk „Amadé“ der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim für besonders musikalisch begabte Jugendliche, nahm sie 2017 ihr Gesangsstudium bei Prof. Stefanie Krahnenfeld an der Musikhochschule Mannheim auf, wo sie seit September 2021 einen Doppelmaster in den Bereichen Oper sowie Konzert und Lied absolviert. Weitere musikalische Impulse erhält sie im Unterricht bei Iris Kupke, Janice Dixon und Silke Schwarz sowie in Meisterkursen bei Prof. Rudolf Piernay (London), Prof. Karlheinz Hanser (Wien), Sibylla Rubens, Franz Hawlata, Mary Plazas (Manchester) uvm.

Sie ist Preisträgerin bei dem Karel-Kunc-Musikwettbewerb in der Kategorie 'Duo Kunstlied' und gewann beim Lions Musikpreis 2021 im Rahmen des Moselmusikfestivals den 2. Preis. Michelle-Marie Nicklis ist Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Music Now, erhielt das Sparkasse Musikstipendium Rheinland-Pfalz 2020 und wird nun mit dem Theodor-Heuss- Kulturpreis 2021 ausgezeichnet.

Seit Sommer 2018 ist die Sopranistin bei der TourneeOper e.V. unter Vertrag. Einem klassischen Gastspieltheater mit dem vorwiegenden Ziel der kulturellenBildung. Durch Kinderopern, die in ganz Deutschland gastieren, sollen vor allem Kinder im Vor- und Grundschulalter an die klassische Musik und das Genre Oper herangeführt werden.

In den bisherigen Jahren ihrer musikalischen Laufbahn arbeitete sie bereits mit zahlreichen namhaften Dirigenten wie Eric Whitacre, Ragnar Rasmussen, Marcus Creed, Yuval Weinberg, Bassem Akiki uvm. Musikalische Reisen führten sie in weite Teile Deutschlands, nach Südfrankreich, Italien, Argentinien, Slowenien und in die USA.

Neben ihren solistischen Tätigkeiten widmet sie sich auch dem Ensemblegesang. Neben diversen Projektchören sang sie im Kammerchor der Musikhochschule Mannheim, mit dem sie als Ensemblemitglied und Solistin mehrere Preise im In- und Ausland gewann sowie der Landesjugendchor Rheinland-Pfalz, der in der Spielzeit 2015/2016 als Patenchor des SWR-Vokalensemble Stuttgart ausgewählt wurde. 2019 nahm sie an einem Meisterkurs mit „Singer Pur“, eine der international führenden A-cappella- Formationen, teil.

Auch im Bereich Musical bildet sich die Sopranistin regelmäßig weiter und arbeitete in diversen Kursen mit erfolgreichen MusicaldarstellerInnen wie Sabrina Weckerlin, Patrick Stanke, Mark Seibert, Philipp Büttner, Richard Salvador-Wolff und Milan van Waardenburg.

Joonyeop Kim, Bariton

 

Der amerikanische Bariton Joonyeop Kim wurde 1990 in Lodi, California, USA geboren. Im März 2017 begann er den Masterstudiengang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim bei Prof. Timothy Sharp. Seine Schwerpunkte sind Oper und Konzert/Lied sowie die solistische Ausbildung Konzert. Er absolvierte sein Bachelor-Studium in Gesang an der Korea National University of Arts (2009-2016). Joonyeop Kim besuchte außerdem zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Stefan Herheim, Dan Ettinger, Natale de Carolis und Rudolf Piernay. Während der Studienzeit gewann er mehrere Preise bei Wettbewerben in Südkorea, erhielt ein Stipendium, und arbeitete im Seoul Arts Center.

 

Er gewann den Sonderpreis beim 55th Internatioinale Antonin Dvoraks Wettbewerb und war Finalist beim Concorso Internazionale per Cantanti Lirici „Città di Alcamo“ in Sizilien, Italien. Im Dezember 2021 wird es mit dem Theodor-Heuss-Kulturpreis geehrt.

 

Joonyeop Kim sang in seiner Heimat und in Europa Partien wie Il Conte di Almaviva in Le nozze di Figaro (W.A.Mozart), Valentin in Faust (Charles Gounod), Falke und Frank in Die Fledermaus (Johann Strauß), Junius in The Rape of Lucretia (Benjamin Britten) und Graf in Reigen (Philippe Boesmans). Überdies sang er im Bereich Oratorium als Bass Solist verschiedene Partien, unter anderem die Bach Kantate Schwingt freudig euch empor BWV 36, Leopold Mozart Missa solemnis in C, Joseph Haydn Missa in angustiis (Nelson Messe) und W.A.Mozart Litaniae de venerabili altaris sacramento KV 243.

 

Er erhielt 2021 das Richard-Wagner-Stipendium Bayreuth und 2020/2021 ein Deutschlandstipendium.

Emanuele Savagnone, Komponist

 

Emanuele Savagnone, 1997 in Rom geboren, lernte als Kind Geige und Klavier und erhielt im Alter von zehn Jahren von Giovanni Piazza seinen ersten Kompositionsunterricht. Anschließend, mit zwölf, begann er mit Matteo D’Amico an dem Conservatorio di Santa Cecilia in Roma zu studieren. Zur gleichen Zeit studierte er Geige und spielte von 2006 bis 2016 im Jugendorchester der renommierten Accademia di Santa Cecilia in Rom, wo er bereits früh die Möglichkeit erhielt, als Orchester- und Kammerspieler in relevanten institutionellen Rahmen aufzutreten und mit den Großen der internationalen Musikszene (einschließlich Salvatore Accardo, Mario Brunello, Emmanuel Pahud, Antonio Pappano, Shlomo Mintz) zu treffen.

 

Er zog erst in 2016 und dann dauerhaft in 2018 nach Deutschland um, um Komposition mit Sidney Corbett an der Musikhochschule Mannheim weiter zu studieren. Während seiner Ausbildung in Italien und Deutschland erhielt er auch die Möglichkeit, renommierten Komponisten wie Alessio Elia, Márton Illés, Detlev Glanert und Helmut Lachenmann anlässlich Seminare und masterclasses zu treffen.

 

In Deutschland erhielt Emanuele Savagnone erste kompositorische Arbeitserfahrungen: 2017 nahm er an einem Forschungsprojekt über den Klangspielplatz im Nationaltheater Mannheim teil und im selben Jahr bekam er vom Spieltriebe Osnabrück seinen ersten Kompositionsauftrag. Er arbeitete danach auch als Musiklehrer und Chorleiter.

 

Seine Werke wurden in italienischen und deutschen Festivals wie I Cantieri dell’Immaginario in L’Aquila, UrtiCanti in Bari und das Spieltriebe Festival in Osnabrück aufgeführt. Werke von ihm wurden auch bei wichtigen Institutionen als die Dante Alighieri Gesellschaft in Rom, das Italienische Kulturinstitut in Mexico-Stadt, und das Ungarische Kulturinstitut in Rom aufgeführt.

 

Unter den relevantesten Anlässen zählt in 2014 die Aufführung vom Juniorchestra von der Accademia di Santa Cecilia seines Werkes Visioni beim Weihnachtskonzert der Camera dei Deputati auf dem Fernsehsender „Rai 5“. März 2019 wurde sein Steel glare für Klavier an der Accademia Filarmonica Romana in Rom zur Premiere aufgeführt. Im selben Monat erhielt er vom Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) ein Stipendium zum Weiterführen seines Studiums in Deutschland. Er gewann in Mai 2019 den Veröffentlichungspreis für das Stück Steel glare beim Impronta 1. Kompositionswettbewerb 2019.

 

Oktober 2019 führte er in Rahmen des Reate Festivals sein erstes Portraitkonzert: vor einem jungen Publikum präsentierte er seine Musik zusammen mit Themen, die einen jungen betreffen, der wünscht, professioneller Musiker zu werden. Das Konzert bekam von der örtlichen Presse begeisterte Bewertungen; die online Musikzeitschrift Quinte Parallele veröffentlichte in diesem Anlass ein Interview mit ihm. Er nahm in 2020 zu dem Beethovensjubiläum teil durch das Projekt 250 pieces for Beethoven von der Pianistin Susanne Kessel, für die er wie ein verlorener schrieb. Die Accademia Filarmonica Romana gibt ihm auch in 2020 einen Auftrag für ein Streichquartett, hernieder.

 

In 2021 schloß er sein Studium an der Musikhochschule Mannheim mit Auszeichnung ab mit einer Masterarbeit über Demetrio Stratos und die Aural Analysis, das analytische System entwickelt bei dem norwegischen Komponist Lasse Thoresen. Im selben Jahr nahm er zum amerikanischen Festival June in Buffalo teil mit seinem Stück Forme della luce nello spazio und an den Darmstädter Ferienkurse, wo er seine Musik an renommierten Komponisten und Musiker präsentieren konnte.

 

Sein Liederzyklus Engel des Verlusts, im Kirchheimer Liedersommer uraufgeführt, gewann den Theodor-Heuss- Kulturpreis, zum ersten Mal an zwei SängerInnen und einen Komponisten vergeben. Er ist für den Sommer 2023 im Projekt „Archiv der Europäischen Stimmen“ vom Theater Heidelberg beteiligt: zusammen mit der Komponistin Mariachiara Di Cosimo wird er eine Kurzoper über einem Libretto der Schauspielerin und Schriftstellerin Adriana Altaras komponieren.

 

Er ist aktuell Student im Studiengang Komposition und Neue Medien an der Hochschule für Musik Mannheim. Thematisch wurden mehrere seiner Werke von seinen Studien zur Klassischen Literatur und Altphilologie beeinflusst. Er war Student der Klassische Literatur (Lettere Classiche) an der Università di Roma La Sapienza.